Einleitung
Diese Einführung bezieht sich allgemein auf das Thema „Gesundheit“ und nicht speziell auf Blasenentzündungen oder vaginale Beschwerden.
Lange Zeit galt die Annahme, dass Urin (und allgemein der Harntrakt, bestehend aus Blase und Harnröhre) ein „steriles“ Umfeld sei. Diese wissenschaftliche Erkenntnis wird derzeit in der Fachwelt intensiv diskutiert, bleibt aber bis zum Beweis des Gegenteils gültig.
Allerdings steht der Harntrakt regelmäßig in Kontakt mit Keimen, was oft dazu führt, dass sich eine geringe Anzahl von Bakterien im Urin befindet (weniger als 1.000 bis 10.000 KBE/ml).
In der Medizin gilt eine so niedrige Bakterienkonzentration nicht als Harnwegsinfektion im pathologischen Sinne, da unser Immunsystem (Leukozyten und Flora) in der Lage ist, diese geringe Keimlast effektiv zu bekämpfen.
Ebenso wird angenommen, dass die für eine akute Blasenentzündung typischen Schmerzen (Blasenschwere, Unterbauchschmerzen, schmerzhaftes Wasserlassen, häufiger und plötzlicher Harndrang) direkt mit der Bakterienkonzentration zusammenhängen. Sie treten daher erst auf, wenn eine individuelle Schmerzschwelle überschritten wird.
Es ist also möglich, dass die Bakterienlast in der Blase über den diagnostischen Grenzwerten für eine Infektion liegt, aber unterhalb der Schmerzgrenze bleibt, sodass die Infektion symptomfrei oder nur leicht symptomatisch verläuft.
Wirkung von D-Mannose
D-Mannose ist ein Monosaccharid, das in minimalen Mengen in der Schale bestimmter Beeren oder Früchte vorkommt. Es kann auch aus der Rinde der Birke extrahiert werden, unter anderem durch bakterielle Fermentation.D-Mannose hemmt auf natürliche Weise die Anhaftung uropathogener Bakterien an die Blasenschleimhaut. Das bedeutet, dass die Einnahme von D-Mannose dazu führt, dass die Bakterienkonzentration in der Blase verringert wird.
Dieser positive Effekt wird insbesondere bei wiederkehrenden Blasenentzündungen angestrebt, um den systematischen Einsatz von Antibiotika und deren Nebenwirkungen zu vermeiden, die oft zu Rückfällen und einer Verschlechterung der urogenitalen Gesundheit führen.
Die Menge an D-Mannose sollte der Anzahl der vorhandenen Bakterien entsprechen, um eine wirksame Bekämpfung zu gewährleisten. Dennoch ist es wichtiger, D-Mannose über einen langen Zeitraum kontinuierlich einzunehmen (insbesondere bei einer moderaten Bakterienlast), als sie nur in der akuten Phase (bei hoher Bakterienlast) zu nutzen.
Deshalb ist eine prophylaktische Einnahme von D-Mannose über längere Zeiträume der einmaligen Einnahme während eines akuten Infekts vorzuziehen.
In einem Kontext von wiederkehrenden Blasenentzündungen kann sich bei einer langfristigen Einnahme von D-Mannose ein weiterer Vorteil zeigen: Die Schmerzsymptomatik kann verschwinden, selbst wenn die Bakterienlast noch innerhalb der diagnostischen Grenzwerte liegt.
Das bedeutet, dass D-Mannose tatsächlich eine „therapeutische“ Wirkung hat. Ihre regelmäßige Anwendung reduziert die Keimkonzentration und trägt somit zur vollständigen Eradikation der Infektion und der damit verbundenen Schmerzen bei.
Um diesen Effekt zu erreichen, sollte die Einnahme von D-Mannose nicht sofort beendet werden, sobald die Symptome abklingen, sondern über mehrere Wochen oder Monate fortgesetzt werden – auch bei Abwesenheit akuter oder latenter Symptome.
Vorgehen bei der Reduktion oder dem Absetzen von D-Mannose
Vor einer Reduzierung oder dem Absetzen der Einnahme wird empfohlen, schrittweise vorzugehen:
- Eine Kontroll-Urinuntersuchung durchführen, um sicherzustellen, dass keine Bakterien mehr vorhanden sind.
- Falls der Befund negativ ist, die Einnahme allmählich reduzieren und dabei auf Anzeichen einer erneuten Blasenentzündung achten.
Wie sollte D-Mannose eingenommen werden?
Um die Wirkung von D-Mannose zu maximieren, sollte sie möglichst schnell in die Blase gelangen und dort in hoher Konzentration vorhanden sein.
Daher wird empfohlen, sie nach folgenden Richtlinien einzunehmen:
- Auf nüchternen Magen: Eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit
- Eine Stunde lang nichts trinken, essen oder urinieren
- Eine Stunde nach der Einnahme urinieren, auch wenn kein Harndrang besteht
Diese Empfehlungen sollten als Orientierungshilfe betrachtet werden und können individuell angepasst werden. Eine Abweichung von etwa 30 Minuten ist unproblematisch.
Der letzte Punkt verdient eine genauere Erklärung:
Man könnte annehmen, dass D-Mannose umso wirksamer ist, je länger sie in der Blase verbleibt. Doch wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die maximale D-Mannose-Konzentration in der Blase etwa eine Stunde nach der Einnahme erreicht wird – bei einer Dosis zwischen 500 mg und 1 g. Danach bleibt die Konzentration auf einem Plateau.
Daher ist es sinnvoll, eine Stunde nach der Einnahme zu urinieren, um den D-Mannose-Bakterien-Komplex auszuscheiden und der Blase die Möglichkeit zu geben, sich mit frischem D-Mannose-haltigem Urin zu füllen. Dadurch können die verbleibenden Bakterien weiterhin gebunden und ausgeschieden werden.
Um den Effekt zu optimieren, sollte die letzte Tagesdosis eine Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Danach sollte man noch einmal urinieren und sich dann schlafen legen.