Message Icon
E-Mail
kontakt@deakos.com
Phone Icon
Telefonnummer
+39 0187 575150
escherichia coli bakterien

Escherichia coli, das erste Bakterium, das den Darm besiedelt

Dieser Artikel behandelt die Eigenschaften von Escherichia coli, einem kommensalen Bakterium in bestimmten Bereichen des Körpers, das jedoch in anderen Umgebungen pathogen sein kann.

Es handelt sich um ein gramnegatives Bakterium aus der Familie der Enterobacteriaceae. Normalerweise ist es Teil der Darmflora von Menschen und warmblütigen Tieren. Es bevorzugt Temperaturen zwischen 35° und 40°C.

E. coli spielt eine wichtige Rolle im menschlichen Leben: Es ist das erste Bakterium, das den Darm eines Neugeborenen innerhalb der ersten Stunden nach der Geburt besiedelt.

Darüber hinaus ist es ein „kommensales Bakterium“, was bedeutet, dass seine Präsenz nicht nur physiologisch, sondern auch (und vor allem) notwendig für den Körper ist. In bestimmten Fällen wäre eine Antibiotikatherapie daher nicht nur ungeeignet, sondern sogar schädlich, da sie die für den Darm essentiellen E. coli-Kolonien vernichtet. Diese Bakterien tragen unter anderem zur Produktion von Vitamin K bei.

Wann wird E. coli zum Auslöser von Harnwegsinfektionen?

Es ist wichtig zu betonen, dass E. coli kein Parasit ist und keine sesshafte Lebensweise führt: Manchmal verlässt es den Darm, wandert in benachbarte Organe und wird dabei zu einem pathogenen und ektopischen Bakterium (wenn es sich außerhalb seines physiologischen Umfelds befindet).

Wenn es die Vaginalschleimhaut besiedelt, kann es eine Vaginose verursachen. Besiedelt es hingegen die Blase, kann es eine akute Zystitis auslösen.

E. coli kann auf zwei Arten in diese Bereiche gelangen:

  1. Aufsteigende Infektion: Nach der Defäkation kann es sich über das Perineum zur Vagina und durch die Harnröhrenöffnung bis in die Blase ausbreiten (weshalb häufiges Wasserlassen und eine korrekte Intimhygiene empfohlen werden).
  2. Endogene Verlagerung: Ohne den Körper zu verlassen, kann das Bakterium von einem Organ ins andere wandern – insbesondere vom Darm zur Blase, da diese anatomisch nahe beieinander liegen. Dieser Prozess wird als intestinale Porosität oder bakterielle Translokation bezeichnet (ein Thema, das hier ausführlicher behandelt wird).

Daher sollte E. coli nicht pauschal als „Feind“ betrachtet werden. Seine Pathogenität hängt von seinem Aufenthaltsort im Körper ab: Im Darm ist es ein kommensales Bakterium, außerhalb davon kann es pathogen werden.

Der Versuch, es mit Antibiotika auszurotten, wird es zwar aus der Blase eliminieren, aber auch aus dem Darm, wo es physiologisch notwendig ist. Dadurch wird die Produktion von essenziellen Vitaminen für das Immunsystem beeinträchtigt.

Ein idealer Ansatz zur Bekämpfung einer pathogenen E. coli-Besiedlung wäre, es „sanft hinauszubegleiten“, beispielsweise mit D-Mannose. In der Blase bindet D-Mannose auf natürliche Weise an E. coli und verhindert dessen Anhaftung an der Blasenwand. Dadurch werden die im Darm verbleibenden Kolonien nicht geschädigt, und das Darmmikrobiom sowie seine immunologische und verdauungsfördernde Funktion bleiben erhalten.

Schreibe einen Kommentar